Mein Erlebnis: Der Startup Sprint

Alicia Reimer

An meinem ersten Startup Sprint fand habe ich im April 2019 teilgenommen. Einige Teilnehmer hatten bereits Erfahrung mit den Sprints und in den vergangenen Jahren mehrmals an ihnen teilgenommen und konnten – anscheinend – immer noch nicht genug davon bekommen. Also nicht wundern, wenn jemand sagt: Das ist schon der 6. Sprint für mich!

Für mich jedoch, war es die Premiere!

Diesmal waren wir bei WACOM zu Besuch – Die Location bot alles, was das Herz für so ein Wochenende begehrte: Wir hatten die Möglichkeit innerhalb von drei Tagen in unseren eigenen Büros unsere Ideen weiterzuentwickeln und bei Kaffee und Snacks bis in die Nacht hinein zu arbeiten.

 

Der Auftakt

Am Freitagnachmittag trafen die ersten Teilnehmer des Sprints bei WACOM ein und wurden direkt mit Drinks begrüßt. Es waren insgesamt über 100 Personen vor Ort. Nach einer kurzen Einleitung von WACOM Europe Geschäftsführer und den Veranstaltern des Startup Sprints stellten die Teilnehmer ihre vielfältigen Ideen vor – unabhängig davon, ob es diese bereits seit fünf Jahren, fünf Stunden oder doch nur fünf Sekunden gab. Über 40 Ideen - von einem Latex BH über ein PC-Spiel bis hin zu einem Scooter Sharing-Dienst - wurden innerhalb von kürzester Zeit präsentiert.

Jeder Zuschauer und Teilnehmer durfte die Ideen im Anschluss bewerten. An den acht Ideen mit den meisten Stimmen wurde das Wochenende zusammen gearbeitet. Hier konnten die Teilnehmer frei entscheiden, welche Idee sie am meisten interessierte und an welcher sie mitarbeiteten wollten.

 

Der 60 Sekunden Pitch

Ich war nervös… aufgeregt… erfreut… – dies alles zugleich. Ich stand zwar nicht zum ersten Mal auf einer Bühne oder vor einem großen Publikum, aber diesmal war es anders. Schließlich stellte ich meine eigene Idee vor. Die eine Idee, dich mich persönlich motiviert und dazu bringt jede verfügbare Minute darin zu investieren. Die eine Idee, für die ich brenne.

Also stellte ich mich in die Reihe der Personen, die auch ihre Ideen präsentierten. Mir war klar, dass die nächsten Minuten einen wichtigen Meilenstein meiner Zukunft sein werden – die Verwirklichung meiner Idee. Nun gab es keinen Weg mehr zurück. Ich atmete nochmal tief ein und aus und trat auf die Bühne.

Jeder hatte 60 Sekunden Zeit – und glaubt mir, es ist gar nicht so einfach die Keyfacts innerhalb von so kurzer Zeit zu benennen. :D (Kleiner Tipp von mir: Vergleiche, mit bekannten Marken, sind immer gut. Falls ihr zum Beispiel einen Carsharing-Dienst beschreiben wollt, könnt ihr es das „AirBnb“ für Autos nennen.)

Von den über 40 Ideen schafften es acht in die nächste Runde, d.h. an ihnen wird drei Tage lang intensiv mit einem Team dran gearbeitet, bevor es am Sonntag zum Pitch Contest kommt.

Auch meine Idee namens „Rettet Bambi“ hatte das Publikum überzeugt und wurde weiter gevotet. Yes, yes, yes! 😊 Mit "Rettet Bambi" (eigentlicher Projektname: cosore = corporate social responsibility) möchte ich die Teilnahme an sozialem und ökologischem Engagement einfacher, flexibler und digitaler gestalten. "Let hard work be heart work!"

Direkt nach dem Pitch kamen die ersten Teilnehmer auf mich zu und fragten, ob in meinem Team noch Platz sei, da sie meine Idee toll fanden! Es war unglaublich zu hören, auf wie viel positive Resonanz die Idee stößt.

Nach 20 Minuten hatte ich mein Team beisammen: Es bestand aus acht sehr unterschiedlichen Personen - von einem Grafiker, über einem Programmierer, zu den üblichen BWLern und Geisteswissenschaftlern. Jeder konnte seine Expertise, bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse in die Idee mit einfließen lassen. Denn: Ich kam alleine zum Spint und brauchte dingend Unterstützung!

 

Die nächsten Tage

Also hieß es nun für uns: Idee hinterfragen, validieren, anpassen und und und…  Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ein kleines Team innerhalb von 3 Tagen alles schafft. 😉 Wir haben die Idee nach draußen getragen und Passanten danach befragt, ein Business Model Canvas entwickelt, eine Marketing- und Vertriebsstrategie erarbeitet, die Presse angerufen, Social Media Kanäle errichtet, eine Webseite erstellt, einen Prototypen entwickelt und vieles mehr.

Die Organisatoren des Sprints sorgten dafür, dass wir das ganze Wochenende über bei Kräften blieben - es gab leckere Buffets und genügend Drinks. Ebenfalls haben wir von Experten, welche bereits oft selbst gegründet haben, Input-Sessions erhalten, wenn mal neue Denkanstöße benötigt wurden.

Abschlusspitch & Contest

Am Sonntag war es dann soweit. Wir hatten noch bis Mittag Zeit uns auf den Pitch vorzubereiten und unser Pitch Deck mit den Ergebnissen des Wochenendes zu befüllen. Ab Nachmittag wurde es dann jedoch ernst. Die ersten Zuschauer trafen bei WACOM ein. Ebenso versammelten wir uns im Präsentationsraum. Die Jury, welche die Ideen der Teams bewertete, bestand aus erfahrenen und qualifizierten Mitgliedern der Düsseldorfer Gründerszene.

Wir kamen mit „Rettet Bambi“ als letztes an die Reihe, somit blieb mir genug Zeit vor dem Auftritt noch nervöser zu werden… Die anderen Teams legten tolle Pitches hin! Manche Ideen erkannte ich anfangs gar nicht wieder,da sie sich durch die Gespräche mit den Experten und den Passanten teilweise um 180 Grad gedreht hatten. Das kommt also auch vor.

Bei unserem Pitch ging ich mit einem meiner Teamkollegen auf die Bühne und wir stellten unsere Ergebnisse vor: unsere Idee, unseren USP, das Umsatzmodell, das Team, etc. Danach stellte die Jury noch ihre Fragen und ging in die Abstimmung über. So schlimm, wie anfangs vermutet war es gar nicht. Die Zuschauer lächelten uns an und freuten sich mehr von der Idee zu erfahren.

Gewonnen haben wir leider nicht – es gab aber auch wirklich tolle Konkurrenz!

Die Party im Anschluss ermöglichte uns das Wochenende Revue passieren zu lassen und den Experten & Organisatoren des Sprints nochmal herzlich zu danken!

Und auch wenn wir nicht gewonnen haben, kamen bei der Party noch einige Personen auf mich zu. Sie baten mich darum, Bescheid zu geben, sobald ich meine Idee umgesetzt habe. Sie würden gerne Kunden werden. Also glaubt mir, so ein Sprint lohnt sich immer!

Eins meiner Highlights war es die unglaublich positive Energie innerhalb dieser drei Tage zu spüren! Daran denke ich bis heute noch gerne zurück!

Ich freue mich bereits auf den nächsten Startup Sprint im November – Let‘s pitch!